Thomas Krückemeyer ist stellvertretender Leiter der Montageabteilung bei Münstermann. Der 45-Jährige hat schon seine Ausbildung zum Metallbauer im Unternehmen absolviert. Wie ein Auslandsaufenthalt den Grundstein für seine Karriere bei Münstermann legte und warum er nie mit Kamm und Schere auf die Baustelle kommt, erzählt er uns.

Thomas Krückemeyer erinnert sich wie seine berufliche Laufbahn begann: „Ich habe mein Schulpraktikum auf der Realschule bei einem Metallbauunternehmen gemacht. Das hat mir gut gefallen und ich habe bei Münstermann die Ausbildung zum Metallbauer Fachrichtung Konstruktionstechnik absolviert.“ Erfolgreich und mit Übernahme nach der Ausbildung. Doch nach einigen Jahren als Geselle in der Fertigung wünschte sich Thomas eine Luftveränderung: „Ich war jung und wollte raus und so habe ich die Gelegenheit genutzt, über einen irischen Freund ein Jahr nach Irland zu gehen.

In der Stadt Drogheda, in der Nähe von Dublin, war er als Schweißer und Schlosser tätig. Sein Schulenglisch habe ihm dabei wenig weitergeholfen, viel mehr jedoch das Leben und Arbeiten und natürlich die gelegentlichen Pub-Besuche. Damals war das Pub gefühlt Arbeitsamt, Bank und sozialer Treffpunkt zugleich. Mein erster Job in Irland war die Reparatur und Schweißen eines Stone-Crushers auf einer Autobahn, berichtet er schmunzelnd. So eignete er sich in dieser Zeit ein sehr gutes Englisch an.

Kaum zurück bei Münstermann, zwang die damalige Auftragslage ihn dazu, eineinhalb Jahre als Leiharbeiter bei diversen Firmen zu verbringen. Keine schöne Zeit. „Als dann der Anruf von Bernd Münstermann kam, ob ich wiederkommen könnte, habe ich noch am selben Tag gekündigt, um zu Münstermann zurückzukehren“, weiß er noch wie heute.

Nach seiner Rückkehr hieß es immer wieder für einige Wochen und Monate Abschied nehmen, denn Thomas war für Münstermann weltweit in der Montage und damit auf vielen Baustellen tätig. „Wo war ich denn überall als Monteur?“, muss er selbst kurz lachend überlegen. Zugegeben, bei Baustellen in Europa, Japan, China, Russland und den USA kann man schon einmal den Überblick verlieren. Welche davon die Spannendste war? „Japan war die interessanteste Baustelle. Gefühlte zehn Jahre in der Zukunft. Das war schon spannend. Die hatten 2006 schon alle WLAN auf der Baustelle und rannten mit ihren Tablets herum“, erzählt Thomas.

Seine sehr guten Englischkenntnisse helfen ihm bis heute im Beruf. „Ich habe schon als Monteur in Meetings übersetzt und für die Projektorganisation unserer weltweiten Montageeinsätze, die ich heute übernehme, braucht es einfach Englisch in Wort und Schrift“, erklärt er. Ehe er seine Position als Monteur und Richtmeister auf der Baustelle gegen seinen Platz im Büro der Montageabteilung tauschte, gönnte er sich ein halbes Jahr Pause in Australien. „Ich war gerade für Münstermann in den USA und hatte dort zwei Öfen aufgestellt, als Bernd Münstermann mich fragte, ob ich nicht ins Büro wechseln wolle. Warum ausgerechnet ich ohne Meister oder Studium, habe ich ihn gefragt. Er sagte, er wolle einen Praktiker für den Job. Nach kurzer Bedenkzeit habe ich zugesagt. Vorher bin ich aber noch privat nach Australien und Neuseeland gereist. Neuseeland ist wunderschön“, schwärmt Thomas und ist froh, dass er die Gelegenheit damals wahrgenommen hat. Wo er noch nicht gewesen ist? „Kanada, Afrika und Südamerika fehlen mir noch“, lacht er. Zuletzt war er für Münstermann in Brunsbüttel – dort soll ein alter Trockner demontiert und durch einen neuen ersetzt. „Vor drei Jahren habe ich die Kalkulation für dieses Projekt gemacht, jetzt sind wir in der Realisation“, weiß Thomas zu berichten. Bei Münstermann hat er im Berufsalltag Kundenanfragen von jetzt auf gleich, z. B. Notreparaturen sowie Projekte, die sich über mehrere Jahre ziehen. „Wichtig ist, dass wir für alles eine Lösung finden und diese gemeinsam im Team auf den Weg bringen,“ sagt Thomas.

Nicht mit „Kamm und Schere“ – immer die bestmögliche Performance

„Wir bauen hier schließlich keine Waschmaschinen, die man mehrere hundert Mal baut. Bei uns ist jeder Trockner komplett neu und kein Produkt aus dem Regal“, betont Thomas Krückemeyer. Das mache seine Arbeit so vielseitig. „Früher hatten wir bei Münstermann 200 Montageeinsätze pro Jahr, das hat sich mittlerweile verdoppelt“, weiß er. Umso wichtiger, dass alle Beteiligten sicher arbeiten können. Dafür entwickelt Thomas unter anderem Sicherheitskonzepte mit technischen, organisatorischen und persönlichen Maßnahmen für die weltweiten Montageeinsätze der Münstermänner. „Das ist eine große Verantwortung. Wir haben den Anspruch, immer die bestmögliche Performance zu liefern und natürlich alle Münstermänner wieder gesund nach Hause zu bringen“, sagt er. Dafür sei es Voraussetzung, dass seine Montageteams stets voll ausgerüstet und nicht mit Kamm und Schere – also ohne professionelle Ausrüstung – auf die Baustelle kommen. „Für uns undenkbar, aber ich habe auf Baustellen im Ausland schon einiges gesehen“, merkt er kopfschüttelnd an. So seien die zahlreichen Zertifikate und notwendigen Dokumentationen von A bis Z sehr sinnvoll, auch wenn sie manchmal herausfordernd und aufwendig zu erstellen seien, gibt er zu.

Es ist kurz vor halb zehn – gleich hat Thomas ein wichtiges Meeting für die Organisation eines anstehenden Montageeinsatzes. Und wann geht es das nächste Mal raus aus dem Büro? „Ich werde wahrscheinlich zu einem Ortstermin nach Texas fliegen“, freut er sich. Da kann der stellvertretende Montageleiter wieder mit seinem fließenden Englisch überzeugen – the key to success in the assembly department at Münstermann. 

Warum empfiehlst du jungen Menschen eine Ausbildung zum Metallbauer bei Münstermann?

Es ist ein guter Beruf, mit dem man weltweit unterwegs sein und gutes Geld verdienen kann. Einen meiner Berufsschulkollegen aus der Metallbauerklasse habe ich mal in China getroffen – wir waren beide zum Arbeiten dort. Man braucht nicht studiert zu haben und kann trotzdem aufsteigen. Ich selbst habe mich auch durch Learning by doing hochgearbeitet in meine jetzige Position. Mir hat mein Praktikum damals bei der Berufswahl geholfen.  

Warum ist Englisch so wichtig für deinen Beruf?

Englisch ist DIE Baustellensprache und deshalb der Schlüssel. Ich war schon auf Baustellen in Europa, Japan, China, Russland und den USA tätig – ohne Englisch kommt man da nicht weiter. Und damit meine ich nicht das Schulenglisch, das wir in Deutschland lernen. Bei Münstermann haben wir einen eigenen Englischtrainer, der die Kollegen sprachlich fit macht, die Unterstützung benötigen. Dank meiner zahlreichen Auslandsaufenthalte spreche ich inzwischen sogar zu Hause mit meinen irischen und englischen Freunden DEnglisch.