Sophia Klein hat ihre Ausbildung zur Technischen Produktdesignerin und ihr Duales Studium im Maschinenbau bei Münstermann erfolgreich abgeschlossen. Doch ebenso wie sie jedes individuelle Kundenprojekt vorantreibt, möchte sie sich auch selbst weiterentwickeln und machte kürzlich ihren MBA mit Schwerpunkt Marketing.

„Relevanz von Marken in Industriegütermärkten“, so lautet der Titel der Masterarbeit von Sophia Klein. Eine abgeschlossene Ausbildung und ihr Bachelor im Maschinenbau haben ihr nicht gereicht. „Ich habe schon während meiner Ausbildung gemerkt, dass ich auf Dauer nicht in der Konstruktion bleiben wollte. Ich wünschte mir mehr direkten Kundenkontakt, also habe ich mich für einen internen Wechsel bei Münstermann, zunächst in die Projektierung und dann in den Vertrieb, entschieden. Dabei wurde ich von allen Seiten unterstützt“, erzählt sie.

Ihr Background als Auszubildende und Duale Studentin hilft ihr im Vertrieb heute sehr. Für die Einarbeitung dort setzt Münstermann auf das Junior-/Senior-Modell, bei dem Sophia die ersten zwei Jahre mit einem Senior Vertriebler im Team zusammengearbeitet hat. Insgesamt sind 30 Mitarbeiter im Vertrieb tätig, fast alles Ingenieure, die sich wöchentlich zur Vertriebsrunde treffen, in der alle aktuellen Projekte besprochen werden. Laufende Kommunikation und Abstimmung untereinander sind wichtig, denn die Projekte bei Münstermann laufen über mehrere Monate, manchmal Jahre. So kam es auch, dass Sophia kürzlich eine technische Anlage verkauft hat, für die sie vor einigen Jahren selbst noch das Layout gezeichnet hat. „Das ist schon spannend, was man alles schafft“, hat sie gedacht, als sie auf der fertigen Anlage stehen durfte, die sie vom Layout bis zur Vertragsunterzeichnung begleitet hat. „Man wächst da rein“, sagt sie selbst. Technisch sei sie den auf der Kundenseite fast überwiegenden Männern dank ihrer Ausbildung und Projekterfahrung bei Münstermann absolut ebenbürtig und hatte bisher nie das Gefühl, dass ein Unterschied zwischen ihr und ihren männlichen Kollegen gemacht würde. „Es ist ein ganz normaler Beruf, den ich ausübe – auch für Frauen. Ich sehe da keinen Unterschied“, betont sie selbstbewusst.

Bei Münstermann gibt es keinen Standard

Technische Anlagen zu verkaufen, ist aber etwas ganz anderes als sie zu konstruieren, oder? „Der Fokus im Vertrieb liegt auf der technischen Beratung. Ich erkenne die Bedarfe des Kunden und versuche, eine möglichst einfache, kostengünstige Lösung zu entwickeln, die als funktionierende Anlage für den Kunden arbeitet“, erklärt Sophia. Das Zwischenmenschliche ist dabei sehr wichtig, um potenzielle Kunden davon zu überzeugen, dass Münstermann der richtige und verlässliche Partner ist. Aber die Frage, ob eine technische Idee umsetzbar ist, sei die eigentlich spannende Aufgabe, die sie immer gemeinsam mit den anderen Abteilungen bei Münstermann prüfe. „Jede Anlage ist anders, ebenso wie jeder Kunde anders ist. Ich habe es täglich mit viel Entwicklungsarbeit zu tun, denn bei Münstermann gibt es keinen Standard“, betont sie. Und genau diese immer wieder neuen Herausforderungen haben es ihr angetan.

„Ich habe meinem Vater schon als Kind immer Löcher in den Bauch gefragt, wie alles funktioniert, aber dass ich selbst einmal begeistert durch Fertigungshallen laufe und technische Anlagen realisiere, hätte ich lange Zeit auch nicht gedacht“, räumt sie lachend ein. Zu verdanken hat sie es nicht zuletzt einer Freundin, die sie damals auf den gemeinsamen Infoabend der Fachhochschule Münster und Münstermann aufmerksam gemacht hat. „Vorher wusste ich gar nicht, dass ein Duales Studium auch bei einem mittelständischen Unternehmen möglich ist“, erinnert sich Sophia.

Vertrauensvolle Kundenbeziehungen

Aus ihrer Vertriebszeit bei Münstermann ist ihr ein Projekt besonders in Erinnerung geblieben, das sie bei einer Ausschreibung für das Unternehmen gewinnen konnte. Anfangs sah es gar nicht danach aus: Der Kunde hatte sich eigentlich schon für ein anderes Unternehmen entschieden, es waren nur noch wenige Wochen bis zur Angebotsabgabe und doch hat Sophia es geschafft, den Kunden von ihrer technischen Lösung zu überzeugen. „Ich war danach an einem deutlich größeren Projekt beteiligt, was wir ebenfalls gewinnen konnten. Aber das kleinere, eigentlich aussichtslose Projekt liegt mir besonders am Herzen, weil dadurch eine sehr vertrauensvolle Kundenbeziehung entstanden ist.“

Morgen geht es für Sophia mit einem ihrer Vertriebskollegen nach Polen, um dort vor Ort Details wie Schnittstellen und das Sicherheitskonzept für die weitere Abwicklung eines Kundenprojektes zu besprechen. „Ich möchte, dass es fertig wird und gut läuft. Deshalb freue ich mich, selbst vor Ort zu sein, nachdem in letzter Zeit aufgrund von Corona nicht viele Baustellenbesuche auf dem Plan standen.“ Und danach? „Es gibt noch so viel Potenzial, mich zu verbessern und gemeinsam mit Münstermann weiter zu wachsen“, sagt die stahlharte Karrierefrau und hat dabei sicher schon das nächste Projekt vor Augen.

 

Musst du für deine Tätigkeit im Vertrieb gut Englisch sprechen?

Ja, am Anfang war es immer etwas komisch, wenn das Telefon geklingelt hat und ich eine ausländische Nummer im Display erkannt habe. Ich habe zwar ein bilinguales Abitur gemacht, habe mich aber nie richtig getraut Englisch zu sprechen. Da hieß es oft: Augen zu und durch. Doch mittlerweile ist das kein Thema mehr. Ich bin ziemlich sicher geworden. Während meiner Ausbildung bei Münstermann war ich vier Wochen in Irland, das hat auf jeden Fall geholfen.

Was rätst du Mädchen, die sich für die Metallbranche interessieren?

Probiert euch aus! Die Metallbranche ist so vielfältig, es gibt so viele verschiedene Bereiche. Ich konnte als Schülerin im naturwissenschaftlichen Bereich ein duales Praktikum machen, was mir sehr geholfen hat. Wichtig ist, sich nicht selbst nur wegen einer schlechten Mathenote in der Berufswahl einzuschränken. Mädchen können genauso gut mit dem Blaumann arbeiten wie Jungs – ich selbst war während meiner Ausbildung auch eine Zeit in der Fertigung und durfte dort bohren und schweißen. Ich fand es so toll, dass ich bei Münstermann sogar gefragt habe, ob ich den Ausbildungsberuf wechseln könne, um Metallbauerin zu werden. Im Nachhinein bin ich aber froh, dass ich bei meiner ersten Wahl geblieben bin.