Anton Bühlmeyer hat Anfang des Jahres seine Ausbildung zum Metallbauer, Fachrichtung Konstruktionstechnik, erfolgreich bei Münstermann abgeschlossen. Warum sich der 22-Jährige für die Ausbildung entschieden hat, obwohl er eigentlich nur ein Vorpraktikum für sein Maschienenbaustudium machen wollte, erzählt er uns. Und wir erfahren, warum sein Job auch viel Geduld erfordert.

„Mit einer Ausbildung zum Metallbauer machst du nichts verkehrt, hat mir ein guter Bekannter aus der Metallbranche gesagt“, berichtet Anton Bühlmeyer. Noch vor zwei Jahren wollte er nach seinem Abitur am Hans-Böckler-Berufskolleg in Münster eigentlich direkt zur TU Aachen, um dort Maschinenbau zu studieren. Für ein solches Studium sind Vorpraktika in verschiedenen Bereichen notwendig. Also bewarb sich Anton bei Münstermann um ein solches fünfwöchiges Vorpraktikum und wurde genommen. Schon vorab hatte er mit seiner Berufsschulklasse mehrere Exkursionen nach Westbevern gemacht und kannte das Unternehmen bereits.

„Im Vorpraktikum konnte ich hier direkt mitwirken. Ich war schon immer an den MINT-Fächern interessiert und hatte Leistungskurs Maschinenbau im Abi“, erzählt Anton. So lag es nicht fern, dass ihm während des Vorpraktikums eine Ausbildung bei Münstermann schmackhaft gemacht wurde. Erfolgreich, denn das Studium musste bislang auf den inzwischen ausgebildeten Metallbauer warten. Aktuell arbeitet Anton als Geselle in der Fertigung bei Münstermann. „Es wird jetzt erwartet, dass ich eigenständiger arbeite als zu meiner Ausbildungszeit. Aber schon als Azubi habe ich mich immer integriert und wertgeschätzt gefühlt. Besonders, weil das, was man hier baut, auch Sinn macht. In vielen anderen Betrieben baut man als Azubi nur Lehrstücke, die eigentlich niemand braucht, das ist bei Münstermann anders“, weiß Anton zu schätzen.

Mit Toleranzen arbeiten

Am liebsten ist er am WIG-Schweißen, „weil man dann was Schönes fertigmacht“, sagt er. Spaß machen ihm alle Fertigungsschritte, egal ob Lasern, Sägen, Bohren oder Fräsen. Vor allem, wenn es gut läuft. Aber manchmal würden Teile nicht passen. Dann geht es zum Konstrukteur, damit der Fehler behoben wird und es weitergehen kann. „Wenn man`s genau nimmt, wird’s komplex“, bringt Anton es auf den Punkt. Schweißen erzeugt Wärme, das Material verzieht sich und der Querschnitt einer Baugruppe nimmt ab. Das alles auf mm-Maß genau zu berechnen, geht nicht immer. Deshalb müssen wir mit Toleranzen arbeiten“, weiß der junge Metallbaugeselle. Tolerant sein muss Anton auch mit seiner eigenen Geduld. Denn eines hat er gleich zu Beginn seiner Ausbildung gelernt: Besser von vornherein alles vernünftig machen und sich Zeit nehmen, als hinterher aufwendig alles richten zu müssen. „Ich war zu faul zum Rahmenspannen, was zwei bis drei Minuten dauert. Erst als das Material nach dem Schweißen verbindungssteif war, habe ich gemerkt, dass es schief war. Alles wieder lösen und richten hat viel länger gedauert“, gibt er rückblickend zu.

Etwas anderes sehen

Ein Highlight seiner Ausbildung war, als er zur Auslieferung eines Ofens mit zum Kunden nach Hamburg reisen durfte. Dort war er bei der Inbetriebnahme dabei und konnte den Ofen im Echtbetrieb sehen. „Den Funktionsablauf der fertigen Anlage zu sehen, war spannend“, bestätigt Anton, der zuvor an den einzelnen Baugruppen des Ofens mitgewirkt hatte. „Ich versuche immer zu verstehen, was in der Maschine, an der ich mitbaue, passiert“, erklärt er. Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass er aktuell wieder verstärkt mit einem Maschinenbaustudium liebäugelt. „Vielleicht wird es auch Bauingenieurswesen, da bin ich noch nicht festgelegt“, sagt er.

Ein Duales Studium, wie ihm bei Münstermann angeboten wurde, möchte er jedoch nicht machen. „Ich weiß das sehr zu schätzen, aber ich möchte nach meiner Ausbildung hier auch noch etwas anderes sehen und deshalb fürs Studium weiter weg, vielleicht an die TU Dresden.“ Weit weg war Anton auch schon während seiner auf zwei Jahre verkürzten Ausbildung bei Münstermann. Und zwar in Irland. Dort hat er zwei Monate in einer Bronzegießerei mit an Pokalen und Kunstfiguren gearbeitet. „So ein Auslandspraktikum kann ich nur empfehlen".

Ich habe viel mitgenommen aus dieser Zeit“, betont er. Und auch heute noch betätigt er sich als gelernter Metallbauer gerne kreativ in privaten Projekten. „Meiner Mutter habe ich ein Rosenrankgitter gebaut, meiner Cousine eine Selbstbedienungskasse für ihr Blumenfeld und für mich selbst bin ich noch an einer Werkbank. Einer meiner Altgesellen hat mir mal gesagt, dass ich alles so bauen soll, als wenn es für mich selbst wäre. Und so mache ich es auch, damit es ordentlich aussieht“, sagt Anton. Ob Maschinenbau in Aachen oder Bauingenieurswesen in Dresden – Anton weiß, dass er als eingeschweißter Münstermann jederzeit wieder in Westbevern willkommen ist. Also hat er mit seiner Ausbildung alles richtig gemacht